In einer Gesellschaft, die von der Idee des ‘Genies’ begeistert ist, in der Figuren wie Donald Trump und Elon Musk häufig als solches gefeiert werden, ist ein neues Buch erschienen: “The Genius Myth” von Helen Lewis. Laut Mint weicht dieses Buch von den typischen Narrativen ab, die diese Figuren entweder verherrlichen oder verteufeln, und bietet den Lesern eine erfrischende und zeitgemäße Kritik.

Die Kategorien des Genies

Bücher über Genies fallen traditionell in drei Kategorien. Die erste ist die Hagiografie, in der Figuren wie Picasso für ihre unvergleichliche Brillanz gefeiert werden. Die zweite Kategorie sind Abrechnungen, in denen diese Genies als tief fehlerhafte Individuen dargestellt werden. Die dritte Art ist das Handbuch, das den Lesern verspricht, sie zu Größe zu führen, oft täuschend einfach.

Helen Lewis’ Ansatz

“The Genius Myth” vermeidet diese typischen Kategorisierungen. Stattdessen erforscht es das soziale Konstrukt des Genies und dessen Auswirkungen im heutigen Gefüge. Lewis argumentiert, dass wir im sogenannten ‘Zeitalter des Genies’ leben, doch stellt sie in Frage, ob dies der Gesellschaft wirklich zugutekommt. Was kostet uns diese Verehrung individueller Brillanz kollektiv?

Die modernen ‘Genies’

Das Buch rückt kontroverse Figuren wie Donald Trump und Elon Musk in den Vordergrund und hinterfragt die um sie herum entstandenen Geschichten. Sind sie wirklich die Übermenschen, als die sie oft dargestellt werden, oder haben wir Mythen geschaffen, die von der Realität abweichen? Diese Mythen beeinflussen die öffentliche Wahrnehmung erheblich und wirken sich auf Politik und Kultur aus.

Das Genie neu überdenken

Lewis fordert die Leser auf, über die Natur des Genies, dessen Definition und wer als solches bezeichnet wird, nachzudenken und ein kollektives Verständnis dafür zu schaffen, was echte Innovation und Führung ausmacht. Führen uns die heutigen sogenannten ‘Genies’ wirklich zum Fortschritt oder speisen sie lediglich Narrative, die ihren eigenen Agenden zugutekommen?

Ein Aufruf zur kritischen Reflexion

“The Genius Myth” fordert die Leser auf, tiefer zu graben - zu analysieren und die Kosten der Idolatrie einzelner Brillanz zu bewerten. Die Leser werden ermutigt, die breiteren Implikationen der Geniekultur und ihre Auswirkungen auf die Welt um uns herum zu betrachten.

Mit diesem Buch ebnet Helen Lewis den Weg für eine Diskussion, die lang gehegte Annahmen herausfordert und neu definiert, was es bedeutet, echtes Genie jenseits des mythischen Reizes zu erkennen und zu fördern.